Donnerstag, 18. September 2008

Hirnmetastasen

Hirnmetastasen

Die zerebralen Absiedlungen von Malignomen erfolgt meist haematogen. Die lymphogene Metastasierung ist nur mِglich bei Wachstum von Tumoren im Bereich der Lympfbahn von Hirn- und Rückenmarksnerven und Einbruch in das Liquorsystem. Schliesslich kann es durch direktes Einwachsen von Tumoren in den Subarachnoidalraum dort zu Absiedlung von Metastasen kommen.

Metastasen des Bronchialkarzinoms stellen die grِoesste Gruppe unter den Hirnmetastasen dar (bis 50%), wobei gerade bei diesem Karzinom die zerebrale Metastasierung haeufig zur klinischen Erstmanifestation des Tumorleidens führt.
Es folgen Mammakarzinom (ca. 20%)
Nierenkarzinom (ca. 15%)
Karzinome des Verdauungstraktes (ca. 7%)
und maligne Melanome (ca. 5%)

Klinik:
Es kommt, meist allmaehlich progredient, zu Symptomen wie Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen und fokalen Ausfaellen wie Hemiparesen. Eine intrakranielle Drucksteigerung durch die Metastase(n) sowie das oft sehr ausgepraegte Begleitِdem führen neben diesen Zeichen zu Okulomotoriusparese und Pupillenstِrungen, Stauungspapille, vegetative Regulationsstِrungen, Benommenheit und schliesslich Bewusstseinsstِrung.

Therapie

Operation:
Eine Operation ist indiziert, wenn

der Eingriff keine weiteren neurologischen Ausfaelle erwarten laesst
eine Besserung des Zustandes erreichbar ist
kein Hinweis auf weitere intrakranielle Metastasen vorliegt

Operiert werden sollten insbesondere Metastasen strahlenresistenter Tumoren (siehe unten). Eine erhebliche Zahl von Patienten mit solitaeren Hirnmetastasen (insbesondere von Melanomen und Nierenkarzinomen) soll von der Operation im Sinne eines palliativen Effektes profitieren. Beschrieben sind auch Langezeitremissionen.

Strahlentherapie:
Nach operativer Entfernung einer Solitaermetastase sollte nachbestrahlt werden, lediglich bei Melanom- oder Hypernephrommetastasen wird dies nicht generell empfohlen. Bei den potentiell strahlensensiblen Metastasen des Bronchial-, Mamma- und Hodenkarzinoms sowie einer Reihe von Knochen- und Weichteilsarkomen wird in der Literatur auch zur primنren Bestrahlung geraten. Die Bestrahlung kommt auch bei multiplen Hirnmetastasen zur Anwendung, wobei allerdings Metastasen des Nierenkarzinoms, des malignen Melanoms und von gastrointestinalen Tumoren als nicht geeignet angesehen werden. Vor Bestrahlungsbeginn sollte eine antiِdematِse Behandlung mit Kortikoiden, evtl. auch mit Osmotherapeutika begonnen und begleitend durchgeführt werden.

Chemotherapie:
Die Wirksamkeit einer alleinigen Chemotherapie ist vom Primaertumor abhaengig. Mit der Chemotherapie sollen z.T. die gleichen Ueberlebenszeiten wie mit alleiniger Operation oder Strahlentherapie erreicht worden sein. Durch die Kombination von Strahlen- und Chemotherapie liess sich , z.B. bei Bronchial- und Mammakarzinomen, das Ergebnis noch verbessern. Als am besten chemotherapeutisch beeinflussbar gelten Metastasen des Mammakarzinoms, geringer die von Bronchialkarzinomen; Melanommetastasen erwiesen sich als weitgehend resistent.

Mehr Information unter : Neurotoday